Einige der größten und erfolgreichsten weiblichen Rockstars im Kurzportrait Als in den USA in den 1950er-Jahren die Geburtsstunde des Rock’n’roll schlug, waren durchaus auch einige Frauen daran beteiligt. Ein paar von diesen Frauen sollte es sogar gelingen, die Musikgeschichte nachhaltig zu prägen und dabei nicht nur selbst zu Weltstars zu werden, sondern durch die von ihnen geschriebenen Songs oder als Produzentinnen auch anderen Stars zu Weltkarrieren zu verhelfen.
Trotzdem gibt es bis heute nur wenige Frauen, die sich in dem von Männern dominierten Rockgeschäft durchsetzen konnten. Die folgende Übersicht stellt einige dieser größten und erfolgreichsten weiblichen Rockstars im Kurzportrait vor. Aufgelistet sind die Ladys dabei in alphabetischer Reihenfolge: Tamara Danz Tamara Danz, die mit vollem Namen Lenore Tamara Danz heißt und auch die Rockstimme des Ostens genannt wird, kommt 1952 in Thüringen zur Welt. Nach einem abgebrochenen Studium und dem erfolglosen Versuch, an der Musikhochschule angenommen zu werden, singt die Künstlerin in diversen Bands. 1978 tritt sie schließlich der Band Familie Silly bei, die sich zwei Jahre später in Silly umbenennt. Mit der Band feiert die Sängerin große Erfolge, sie selbst wird von der DDR-Musikszene viermal zur besten Rocksängerin des Jahres gewählt. Neben ihrer Musik ist die Künstlerin aber immer auch politisch sehr engagiert. So setzt sie sich für politische Reformen ein und ist unter anderem Mitbegründerin des sogenannten Komitees für Freiheit. Nach der Wende ist die Sängerin weiterhin sehr erfolgreich mit ihrer Band, tourt durch Skandinavien und die USA, macht sich aber auch als Texterin und Produzentin einen Namen und wird regelmäßig zu politischen Beratungen eingeladen. 1995 wird bei der Rockgröße Brustkrebs diagnostiziert, im Juni 1996 erliegt sie dem Krebsleiden im Alter von nur 43 Jahren. 2006 wurde eine Straße in der Nähe des Berliner Ostbahnhofs nach der politisch engagierten Musikerin benannt. Melissa Etheridge Die Karriere dieser weiblichen Rockgröße mit ihrer unverwechselbar rauchigen Stimme begann eigentlich erst so richtig Ende der 1980er-Jahre. Aber schon ihr Debütalbum wurde mehrfach mit Platin ausgezeichnet und neben weiteren Gold- und Platin-Auszeichnungen folgten seitdem zwei Grammys, ein Oscar sowie unzählige andere Auszeichnungen. Auch einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame nennt sie ihr eigen. Die Musik der Sängerin lässt sich als eine Mischung aus Rock, Pop und Folk beschreiben, immer geprägt durch ihre markante Stimme. Melissa Etheridge ist nicht nur einige der wenigen echten weiblichen Rockstars, sondern auch eine von sehr wenigen erfolgreichen Stars im Musikgeschäft, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekennen. Die Künstlerin engagiert sich in der Homosexuellenbewegung und tritt für die Rechte von Frauen ein. Ihr letztes Album erschien 2011.
Janis Joplin Janis Joplin ist einerseits die weibliche Größe der Hippiezeit, verkörpert auf der anderen Seite aber wie kaum eine andere Musikerin das berühmte „Sex, Drugs and Rock‘n‘roll“. Janes Joplin kommt 1943 in Texas zur Welt. Als sehr intelligentes, wissbegieriges und ehrgeiziges Kind versteht sie es schon sehr früh, mit Gabel und Messer zu essen, sie lernt das Lesen sehr schnell, liest fortan viel und beschäftigt sich schon als Kind mit Gedichten und Kunst, erhält sogar privaten Kunstunterricht. Aber sie ist auch trotzig und eckt immer wieder an. Nach erfolgreich bestandenem High-School-Abschluss verlässt sie im Alter von 17 Jahren ihr Elternhaus, um Sängerin zu werden. Sie tritt in Kneipen und Folk-Clubs auf und wird innerhalb kurzer Zeit aufgrund ihres einzigartigen, unglaublich intensiven Gesangsstils die „Queen of (white) Bluesrock“ genannt. 1966 wird Janis Joplin zur Sängerin der Band Big Brother And The Holding Company, mit der sie auch ihre ersten großen Hits landet. Ende 1968 trennt sich die Künstlerin von der Band und wird Bandleader von einer von der Plattenfirma zusammengestellten Band, mit der 1969 auch der legendäre Woodstock-Auftritt erfolgt. Sichtbar von Alkohol- und Drogenproblemen gezeichnet, versucht Joplin den Entzug während einer Südamerikareise. Zurück in Kalifornien gründet sie im April 1970 die Band Full Tilt Boogie, mit der sie ihre erfolgreichsten Songs aufnehmen wird. Kurz vor Ende der Studioaufnahmen wird Janis Joplin tot in ihrem Hotelzimmer aufgefunden, als offizielle Todesursache gilt eine Überdosis Heroin. Doro Pesch Ihre ersten internationalen Erfolge feierte die zierliche, kleine Blondine aus Düsseldorf mit der Metal-Band Warlock. 1986 war sie eine von gerade einmal zwei Frauen, die bei dem Festival Monsters of Rock auftraten. Nachdem die Plattenfirma aber immer mehr über die Richtung der Band bestimmte, trennten sich die Musiker 1988. Daraufhin startete Doro Pesch ihre Solokarriere, die nun schon seit über 25 Jahren erfolgreich andauert. Vor allem in den Anfängen hatte es die Künstlerin aber alles andere als leicht, denn in dem von Männern dominierten Genre wurden Frauen kaum erstgenommen. Doro Pesch gelang es aber, durch ihre Rockröhre zu überzeugen und schon bald sollte ihr ihre Stimme den Titel „Queen of Metal“ einbringen. Suzi Quatro In den 1970ern und den frühern 1980ern war die US-Amerikanerin in Europa die unangefochtene Königin des Rock. Mit Hits wie „Can The Can“ oder „Stumblin‘ In“ beherrschte die Frau, die als eine der ersten Frauen im Rockgeschäft mit einem Instrument auf der Bühne stand, die Charts und wurde zum Idol vieler Mädchen und Frauen. Die Karriere der Künstlerin begann in ihrer Heimat Detroit, wo sie zusammen mit ihren Schwestern in einer Band spielt. Entdeckt vom Musikproduzenten Mickie Most kommt sie nach England und startet hier ihre Solokarriere. Ihr letztes Album veröffentlicht die Rockgröße, die bis heute auf der Insel wohnt, 2011. Neben ihrer Musik arbeitet Suzi Quatro aber auch als Schauspielerin, als Musical-Darstellerin und als Radiomoderatorin. Willie Mae Thornton Eigentlich ist die Künstlerin eher im Blues zu Hause, aber trotzdem gehört die Sängerin zu den Pionieren des Rock‘n‘roll, was der 1926 in den USA geborenen Farbigen auch den liebevoll gemeinten Beinamen „Big Mama“ einbringt. Ihr Debütalbum nimmt die Künstlerin 1951 auf. Sie singt den Song „Hound Dog“, der später durch Elvis Presley zu einem Rock‘n‘roll-Klassiker werden soll, und schreibt den Song „Ball ‘n Chain“, einen der großen Hits von Janis Joplin. Neben ihrer imposanten Stimme und ihrer mitreißenden Art wird ihr Mundharmonikaspiel zu ihrem Markenzeichen. Nach jahrelangen Alkoholexzessen stirbt Willie Mae Thornton 1984 an einem Herzanfall. Ihre Leistungen sind jedoch nicht vergessen. So ist sie beispielsweise Namensgeberin für das Willie Mae Rock Camp, einer Non-Profit-Organisation, die sich zum Ziel macht, das Selbstbewusststein von Mädchen und Frauen durch eine musikalische Ausbildung zu stärken. Tina Turner Tina Turner kommt 1939 als Anna Mae Bullock in Tennessee zur Welt und entdeckt schon als Kind ihre Begeisterung für Gesang. 1958 trifft sie Ike Turner und steigt als Backgroundsängerin in seine Band ein. Zunächst scheint die Begegnung ein Glücksgriff gewesen zu sein, denn es folgen nicht nur erste Hits und erfolgreiche Tourneen, sondern auch privat scheint Tina Turner ihr Glück gefunden zu haben. Im Laufe der Zeit verstärken sich jedoch Ikes Drogenprobleme und er wird zunehmend gewalttätiger, bis es 1976 schließlich zur Trennung kommt. Die Solokarriere beginnt recht schwierig. Tina Turner aber gibt nicht auf und absolviert konstant Liveauftritte. 1984 gelingt ihr dann mit dem Album „Private Dancer“ der Startschuss für eine Solokarriere, die ihresgleichen sucht. Mit über 180 Millionen verkauften Tonträgern gehört Tina Turner zu den erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten und auch Rekorde wie die erfolgreichste Tour oder das größte Publikum beim Auftritt einer Solokünstlerin kann die Rockgröße für sich verbuchen. Heute lebt Tina Turner in der Schweiz, ihr letztes Album erschien 1999. Mehr Berichte und Ratgeber zur internatinalen Musik: Thema: Einige der größten und erfolgreichsten weiblichen Rockstars im Kurzportrait |