Die schönsten Rock-Opern auf einen Blick Zunächst scheinen mit Rock und Oper zwei Welten aufeinander zu treffen, die kaum miteinander zu vereinen sind. Verbinden sich Rock und Oper aber zu einer Rock-Oper, entstehen ganz besondere musikalische Werke. Einige dieser Stücke sind in die Musikgeschichte eingegangen und haben echten Kultstatus erreicht. Genauso wie bei einer klassischen Oper werden auch bei einer Rock-Oper Monologe und Dialoge gesungen, die eine Geschichte erzählen.
Anders als bei einer klassischen Oper werden der Gesang und die Geschichte aber von rockigen Klängen getragen. Wer nun selbst solche besonderen musikalischen Werke für sich entdecken möchte, findet in der folgenden Übersicht einige der schönsten Rock-Opern im Kurzportrait: S. F. Sorrow von The Pretty Things Diese Rock-Oper, die 1968 erschien, gilt als die erste Rock-Oper überhaupt. Sie erzählt die Lebensgeschichte von einem Mann namens Sebastian F. Sorrow, angefangen bei seiner Geburt über die erste Liebe, private Enttäuschungen und den Krieg bis hin zu seinem unerfüllten Lebensabend. Geschrieben wurde die Geschichte vom Sänger Phil May, der auch das Cover entwarf. Die anderen Badmitglieder übernahmen verschiedene Rollen in dem Stück. Im Unterschied zu anderen Rock-Opern wird die Geschichte aber weniger durch die Texte, sondern eher durch die Musik erzählt. Damit die Zuhörer der Geschichte folgen konnten, gab es auf der Originalplatte deshalb auch kurze Erklärungen zwischen den einzelnen Songs. Aus kommerzieller Sicht war die Rock-Oper wenig erfolgreich und erst 2001 fand in London die erste und bislang einzige Live-Aufführung in voller Länge statt. Dennoch legte die Rock-Oper den Grundstein für alle anderen Rock-Opern. Tommy von The Who Diese Rock-Oper ist 1969 erschienen und die vermutlichste bekannteste Rock-Oper aller Zeiten. Sie erzählt die Geschichte vom blinden, tauben und stummen Tommy, der nach einer Gehirnwäsche vorübergehend zum Flipperkönig aufsteigt. Objektiv betrachtet erscheint die Geschichte ziemlich kurios, aber laut Pete Townshend soll sie die unterschiedlichen Stufen der Erleuchtung darstellen. Bemerkenswert ist das Zusammenspiel zwischen Texten und Musik in Perfektion. Vermutlich ist dies auch der Grund, weshalb die Rock-Oper auch kommerziell ein Erfolg war und im Laufe der Zeit nicht nur verfilmt, sondern auch als Musical und als Ballett die Bühnen eroberte. 1973 veröffentlichte die Band mit „Quadrophenia“ eine zweite Rock-Oper. Diese konnte allerdings nicht an den Erfolg von Tommy anknüpfen. The Wall von Pink Floyd Mit dieser Rock-Oper veröffentlichte die Band 1979 ein Album, das bis heute das meistverkaufte Doppelalbum aller Zeit ist und daneben übrigens auch die Grundlage für die meisten akademischen Arbeiten auf diesem Gebiet bildet. Die Rock-Oper erzählt die Geschichte von Pink, einem Mann, der in vielerlei Hinsicht alleingelassen ist. Insgesamt ähnelt die Geschichte der Geschichte von Tommy, allerdings ist sie nicht ganz so wirr. Roger Walters, aus dessen Feder ein Großteil stammt, schuf mit der Rock-Oper eine Art Selbstportrait, dem er mit einer spektakulären Bühnenshow den passenden Rahmen gab. Anders als Tommy mit seinen in erster Linie philosophischen Ansätzen möchte „The Wall“ aufzeigen, wie ich Krieg, Fanatismus und Isolation auf die Psyche auswirken und verwendet dabei die Mauer als Symbol. Neben einer Verfilmung 1982 mit Bob Geldorf in der Hauptrolle gab es eine Live-Aufführung anlässlich des Mauerfalls 1989 in Berlin, bei der beispielsweise echte Hubschrauber für die Soundeffekte sorgten. Im Sommer 2011 wird es weitere Aufführungen der Rock-Oper in mehreren deutschen Städten geben. Operation: Mindcrime von Queensryche Diese Progressive-Metal-Band aus Seattle brachte 1988 eine Rock-Oper auf den Markt, die kommerziell zwar nur bedingt erfolgreich war, unter Kritikern aber hohes Ansehen genießt. Sie erzählt die Geschichte von einem Mann, der dem Druck der Gesellschaft nicht mehr gewachsen ist und in die kriminelle Unterwelt abtaucht. Lobenswert ist das perfekte Zusammenspiel zwischen Text und Musik, das bei den Live-Aufführungen durch teils aufwändige Bühnenbilder und große Videoleinwände unterstützt wird. The Human Equation von Ayreon Diese Rock-Oper stammt aus der Feder von Arjen Lucassen und erschien 2004. Sie erzählt die Geschichte von einem Mann, der nach einem Autounfall im Koma liegt. In den 20 Songs werden die 20 Tage erzählt, in denen der Mann unterschiedliche Konflikte aufarbeitet, um anschließend in eine andere Welt zu wechseln. Jeder Konflikt steht dabei im Zusammenhang mit einer bestimmten Person, die von jeweils einem Künstler gespielt wird. Dabei übernehmen Künstler wie beispielsweise James LaBrie, Mikael Åkerfeldt oder Devon Graves eine Rolle. Musikalisch wurde Lucassen von Künstlern wie Ken Hensley oder Mike Orford unterstützt. Erstaunlich ist, dass die Rock-Oper trotz der vielen unterschiedlichen Stimmen und Einflüsse ein äußerst harmonisches Gesamtbild ergibt. Nostradamus von Nikolo Kotzev Nikolo Kotzev, der aus Bulgarien stammt und als Gitarrist der Hardrock-Band Brazon Abbot in Finnland lebt und arbeitet, investierte nach eigenen Aussagen drei Jahre in die Rock-Oper. Das Ergebnis ist ein Werk, das als Meilenstein des Rock in die Geschichte eingegangen ist und für mehrere Musikpreise nominiert war. Die Rock-Oper, die 2001 veröffentlicht wurde, erzählt über das Leben von Nostradamus. Die einzelnen Rollen werden von Künstlern wie beispielsweise Joe Lynn Turner und Glenn Hughes, Alannah Myles, Jørn Lande oder Mathias "Mic" Michaeli gespielt. Weiterführende Konzertberichte, Musikthemen und Tickets: Skandale bei Rock- und Popkonzerten Fachartikel Die Aufgaben der Musikwirtschaft Veranstaltungen Diagramme und Vorlagen Infos zum Kauf von Gitarren Thema: Die schönsten Rock-Opern auf einen Blick |