Musik mittels Smartphone und Tablet? - Ein paar Beispiele Wenn es um das Musizieren geht, denken die meisten sicherlich zunächst an die klassischen, herkömmlichen Instrumente wie die Gitarre, das Klavier, die Geige oder das Schlagzeug. Smartphones, Tablets und andere mobile Endgeräte hingegen werden eher als Wiedergabegeräte mit Musik in Verbindung gebracht. Dabei eignen sich diese Geräte hervorragend auch als Musikinstrumente.
Verschiedenste Apps machen es möglich, herkömmliche Musikinstrumente zu imitieren, Rhythmen und Beats zu erzeugen oder Soundeffekte einzubauen. Einige Künstler haben die kleinen technischen Alleskönner bereits für sich entdeckt und nutzen sie entweder für originelle Coverversionen oder für kreative Eigenkompositionen. Dabei kommen die Künstler aus den verschiedensten Musiksparten und während sich einige in ihrem Genre bereits einen Namen gemacht hatten, haben andere durch den Einsatz der mobilen Endgeräte den Grundstein für ihre Karriere gelegt. Aber was steckt nun hinter Musik mittels Smartphone und Tablet? Hier ein paar Beispiele: Atomic Tom Ein Smartphone lässt sich natürlich einfacher transportieren als herkömmliche Instrumente samt Zubehör. Zudem entfallen Dinge wie das Stimmen oder der Aufbau und ein Soundcheck. Stattdessen reichen ein paar wenige Eingaben aus und schon kann das Musizieren beginnen. Dies dachte sich auch Atomic Tom und so setzte sich die Rockband kurzerhand in die New Yorker U-Bahn und gab dort mittels Smartphones einen Song aus ihrem neuen Album zum Besten. Ihren Auftritt erklärte die Band damit, dass ihre Instrumente gestohlen worden wären und sie deshalb auf diese Hilfsmittel zurückgreifen müsse. Der kleine Trick ging auf, denn das dazugehörige Video wurde im Internet millionenfach angeklickt. Dies wiederum machte die Band bekannt und verhalf dem Album zu einer ansehnlichen Chartplatzierung. Geoff Kaiser Ein Beispiel dafür, dass eine Person, ausgestattet mit einem Smartphone oder einem Tablet und entsprechenden Apps, völlig ausreicht, um eine ganze Band zu imitieren, liefert Geoff Kaiser. Der Musiker spielte die einzelnen Tonspuren ein und setzte sie anschließend wie ein Puzzle zu einem Song zusammen. Der Internetvideoclip stellt unter Beweis, dass eine Ein-Mann-Band im Zeitalter von moderner Technik genauso eindrucksvoll klingen kann wie eine Combo aus mehreren Leuten mit herkömmlichen Instrumenten. iBand.at Bei einem Großteil der Songs, die mittels Smartphone oder Tablet eingespielt werden, handelt es sich um Coverversionen. Die österreichische Band geht ihren eigenen Weg. Ausgestattet mit drei Smartphones als Musikinstrumente und ergänzt durch eine weibliche Stimme für den Gesang komponieren die Musiker eigene Stücke. Die Songs, die speziell für die Umsetzung auf mobilen Endgeräten konzipiert sind, sind im Bereich Pop und Rock angesiedelt. Lang Lang Smartphones und Tablets eignen sich keineswegs nur für moderne Musik und werden auch nicht nur von Musikern geschätzt, die auf ihren Durchbruch hoffen oder einmal etwas Neues ausprobieren möchten. Bestes Beispiel ist der weltberühmte Pianist Lang Lang. Der renommierte Klaviervirtuose, der unter anderem bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking, bei der Verleihung des Friedensnobelpreises an Barack Obama und zu Ehren des Diamantenen Thronjubiläums von Königin Elisabeth II. spielte, erfreut sich sehr an seinen Geräten. Zum Musizieren bevorzugt Lang Lang das größer dimensionierte Tablet. Den Beweis, dass ein modernes Gerät genauso eindrucksvoll klingen kann wie ein klassischer Flügel, lieferte der chinesische Pianist bei einem Konzert in San Francisco. Dort griff er bei einer der Zugaben kurzerhand zu seinem Tablet und gab das Stück „Der Hummelflug“ zum Besten. North Point Community Church iBand Dass moderne Technik und die doch eher traditionelle Kirche gut zusammenpassen können, zeigte die Band der North Point Community Church, einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Die Mitglieder der Combo besorgten sich Smartphones und Tablets und gaben bei einem kirchlichen Weihnachtskonzert verschiedene Weihnachtslieder mithilfe der ungewöhnlichen Instrumente zum Besten. Beim Publikum fand die originelle Darbietung großen Zuspruch und die Band wurde seitdem für verschiedene Auftritte gebucht. Dabei beschränkt sich das Repertoire aber natürlich nicht nur auf Weihnachtslieder, für ein US-amerikanisches Telekommunikationsunternehmen beispielsweise spielte die Band ihre Versionen von Songs von Bon Jovi und den Black Eyed Peas. Stanford Mobile Phone Orchestra Das Musizieren mit Smartphones und Tablets muss nicht immer nur der Unterhaltung und dem Freizeitvergnügen dienen, sondern kann durchaus auch einen wissenschaftlichen Hintergrund haben. So hat es sich beispielsweise Ge Wang, ein Künstler und Dozent an der Uni Stanford, zur Aufgabe gemacht, einerseits das Musizieren mit den ungewöhnlichen Instrumenten voranzubringen. Andererseits untersucht er aber auch die theoretischen und die gesellschaftskulturellen Aspekte dieser Form von Musik. Dazu gründete er das Stanford Mobile Phone Orchestra, das Smartphones als Musikinstrumente verwendet. Seinem Beispiel sind mittlerweile einige andere Unis gefolgt, darunter die TU Berlin. Mehr Musikthemen und Tipps: Thema: Musik mittels Smartphone und Tablet? |