Einige der interessantesten Plattencover der Musikgeschichte Auch wenn Musik heutzutage zunehmend in digitaler Form gekauft wird und damit auch Plattencover immer weiter an Bedeutung verlieren, waren sie in den 1940er-Jahren eine echte Revolution. Seinerzeit wurden die Alben nämlich in einheitlichen, schlichten Papierhüllen verkauft. Erst 1940 kam ein für Columbia Records tätiger Grafiker namens Alex Steinweiss auf die Idee, individuelle Plattencover zu entwerfen.
Das erste Album, das daraufhin mit einem richtigen Plattencover erschien, hieß “Smash Songs Hits” und stammte von den Songwritern Richard Rodgers und Lorenz Hart. Für Columbia Records erwies sich die Idee ihres Grafikers als großer Erfolg und es dauerte nicht lange, bis auch andere Plattenlabels diese Idee übernahmen. Unabhängig vom Genre nutzten viele Künstler das Plattencover fortan als willkommene Zusatzfläche, die ihnen die Möglichkeit bot, sich auch bildlich auszudrücken und für sich und ihre Musik zu werben. Teilweise entstanden auf diese Weise regelrechte Kunstwerke, die mit der Musik zu einem harmonischen Gesamtbild verschmolzen. Andere Plattencover hingegen zeugen von einem weniger glücklichen Händchen ihrer Macher. Einige der interessantesten Plattencover der Musikgeschichte stellt die folgende Übersicht nun vor: Ira North - If I Were A Woman, 1961 Das Cover dieses Albums zeigt den christlichen Prediger Ira North als Schwarzweiß-Foto vor einem roten Cover. Rechts neben dem Foto steht der Titel des Albums, was angesichts des Titels doch recht skurril wirkt. Ira North arbeitete als Journalist für christliche Medien, hielt Bibelstunden im US-amerikanischen Fernsehen und gründete unter anderem ein Waisenhaus. Weltweit bekannt wurde Ira North im Zusammenhang mit der Madison Church Of Christ. Nicht zuletzt durch das Internet ist er vielen aber weniger als sehr wohltätiger Mann, sondern vor allem wegen des etwas komisch anmutenden Plattencovers ein Begriff. King Crimson - In The Court Of The Crimson King, 1969 Bei diesem Plattencover handelt es sich tatsächlich um ein echtes Kunstwerk. Das Cover zeigt den “21st Century Schizoid Man“, dargestellt als verzerrtes Gesicht in Nahaufnahme mit riesigen Nasenlöchern. Gemalt wurde das Bild von Barry Godber, den der Bandleader Peter Sinfield an einer Londoner Kunstakademie kennengelernt hatte. Das Bild sollte Godbers einziges Werk bleiben, denn schon kurz nach der Veröffentlichung des Albums verstarb der Künstler mit gerade einmal 24 Jahren. Das Originalbild gehört heute Robert Fripp, dem Gitarristen der Band. Das Album erreichte seinerzeit Platz 5 der britischen Charts. Heino - Liebe Mutter…, 1971 Dieses Album stammt aus den Anfangszeiten von Heinos Karriere. Das Cover zeigt den jungen Sänger in schwarzer Kleidung mit einem großen Strauß roter Rosen auf rotem Hintergrund. Auf dem Album finden sich fast nur Stücke, die sich thematisch mit der Mutter beschäftigen und vermutlich sollte das Cover die Ständchen für die Mutter bildlich unterstreichen. Allerdings schaffte es das Album nur auf Platz 27 der Charts, sowohl das vorhergehende als auch das nachfolgende Album waren deutlich erfolgreicher. Ein Grund hierfür könnte der Gesichtsausdruck des Sängers sein, der irgendwie ein wenig komisch wirkt. Skorpions - Virgin Killer, 1976 Dieses Plattencover ist unbestritten eines der skandalösesten Cover überhaupt. Auf dem Bild ist ein Mädchen namens Jacqueline zu sehen, die seinerzeit zehn Jahre alt war und nahezu nackt abgelichtet wurde. Jacqueline ist die Nichte des Produktmanagers der ehemaligen Plattenfirma und von ihr soll auch die Idee für das Cover stammen. Sie selbst soll später erklärt haben, dass für sie das Foto kein Problem sei, zumal auch ihre Eltern bei den Aufnahmen dabei gewesen wären. Die Öffentlichkeit sah dies allerdings ein wenig anders und vor allem in den USA sorgte das Cover für große Empörung. In einigen Ländern musste das Album für den Verkauf in eine schwarze Hülle verpackt werden, in anderen Ländern wurde das ursprüngliche Foto durch ein Bild der Band ersetzt. Bis heute wird das Plattencover vor dem Hintergrund der Kinderpornographie überaus kritisch bewertet und ist nach wie vor indiziert. Dies ändert sich auch dadurch nicht, dass Rudolf Schenker einmal in einem Interview eingeräumt hatte, die Band habe seinerzeit nur ein wenig Aufmerksamkeit erregen wollen. Joyce Drake - Joyce, 1983 Die Künstlerin selbst dürfte den wenigsten ein Begriff sein, denn sie veröffentlichte nur dieses eine Album. Seitdem lebt Joyce Drake in Texas und ist die Ehefrau eines führenden Mitglieds der christlichen Pfingstgemeinde. Das Albumcover hingegen genießt vor allem in der Internetgemeinde echten Kultstatus. Es zeigt eine etwas gewöhnungsbedürftig gestylte Frau vor rotem Hintergrund und diese Dame wird liebevoll auch die Mona Lisa der Plattencover genannt. Yeah Yeah Yeahs - Zero, 2009 Bei diesem Cover handelt es sich um kein Album-, sondern um ein Singlecover. Die US-amerikanische Indie-Rockband, die für ihre gewagten Outfits und außergewöhnlichen Cover bekannt ist, präsentierte hier ein Cover, das einen geöffneten Mund zeigt. In dem Mund befindet sich ein großes, blaues Auge. Während der Song von zwei Musikmagazinen zum besten Song des Jahres 2009 gewählt wurde, löste das Cover unterschiedliche Reaktionen aus. Einige Kritiker befanden das Cover für genial, andere betitelten es als verstörend und wieder andere empfanden es als obszön. Mehr Ratgeber, Tipps und Informationen zum Thema Musik: Die besten Cover-Songs aller Zeiten Die besten Hardrock-Alben Die schoensten Musikfilme Sehenswerte Musicals in London Infos zur Musiktherapie im Altersheim Thema: Einige der interessantesten Plattencover der Musikgeschichte |