Beliebte Beerdigungs-Songs aus der Klassik Welche Lieder bei einer Trauerfeier gespielt werden, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Manchmal hat der Verstorbene Wünsche geäußert, die dann natürlich erfüllt werden. Meist sind es aber die Angehörigen, die die Auswahl treffen. Dabei trauert jeder anders und jede Trauerfeier hat ihre eigene Geschichte. Zwar vereint alle, dass ein geliebter Mensch zu Grabe getragen wird. Doch der Umgang mit dem Vermissen und die Haltung zum Tod sind individuell. Genauso kann die Botschaft, die mit den Trauerliedern vermittelt werden soll, sehr verschieden sein. Und auch der eigene Geschmack spielt selbstverständlich eine Rolle.
Letztlich können und sollten die Angehörigen die Songs aussuchen, mit denen sie Abschied nehmen wollen. In dieser besonderen Situation gibt es keine unpassenden Songs. Trotzdem fällt die Wahl oft schwer. In einer Beitragsreihe geben wir deshalb ein paar Anregungen. Dabei haben wir zuerst englischsprachige und danach deutschsprachige Trauerlieder vorgestellt. Im letzten Teil widmen wir uns beliebten Beerdigungs-Songs aus der Klassik. Ave Maria von Franz Schubert Das Ave Maria gibt es in unzähligen Versionen. Das gilt nicht nur für klassische Arrangements, sondern auch für Interpretationen großer Künstler. Von Andrea Bocelli über Celine Dion bis hin zu Beyoncé oder Nina Hagen haben etliche Stars das religiöse Lied gesungen. Die Komposition von Franz Schubert ist aber eine der bekanntesten und zugleich der am häufigsten gespielten Varianten. Ave Maria ist ein Gebet eines jungen Mädchens, das sich mit der Bitte um Schutz und Geborgenheit in schweren Zeiten an die Jungfrau Maria wendet. Die sanfte Melodie wirkt einerseits traurig, ist andererseits aber voller Würde und klingt sehr feierlich. Für viele Menschen ist das Ave Maria eines der Trauerlieder schlechthin. Deshalb ist diese Wahl nie verkehrt. Hinzu kommt, dass das Lied oft auch bei kirchlichen Trauungen erklingt. Insofern kann es dazu beitragen, den Kreis zu schließen. Trauermarsch von Chopin Es gibt zwar eine Vielzahl von Trauermärschen verschiedenster Komponisten. Aber Chopins Trauermarsch dürfte der mit Abstand bekannteste sein. Vor allem die ersten Takte kennt wahrscheinlich jeder und sobald sie erklingen, ist klar, dass ein Trauermarsch gespielt wird. Allerdings wäre es falsch, das Stück nur auf die ersten Takte zu reduzieren. Denn der Marsch hat eine wunderschöne Melodie, die anmutig, würdevoll und voller Kraft ist. Das dürfte ein Grund sein, warum das Stück schon beim Begräbnis vieler Staatsoberhäupter gespielt wurde, darunter zum Beispiel bei John F. Kennedy. Und auch die Beisetzung des Komponisten selbst wurde von seinem eigenen Trauermarsch begleitet. Adagio für Strings von Samuel Barber Wenn Adagio für Strings erklingt, denken viele Menschen sofort an eine Trauerfeier. Ein Grund dafür ist vermutlich, dass dieses Stück bei den Beerdigungen zahlreicher Promis gespielt wurde. So zum Beispiel bei Albert Einstein und Fürstin Gracia Patrizia von Monaco. Im Radio wiederum wurden die Meldungen über den Tod von Franklin D. Roosevelt, John F. Kennedy und Prinzessin Diana mit dem Stück unterlegt. Und auch in Filmen wird das Lied sehr gerne eingesetzt, um traurige oder dramatische Szenen musikalisch zu untermalen. Im Laufe der Zeit hat sich Adagio für Strings so zu den berühmtesten klassischen Trauerliedern entwickelt. Komponiert ist das Stück für Streichinstrumente. Verglichen mit anderen Instrumenten wie Blas- oder Schlaginstrumenten können Streicher Trauer, Leid und Melancholie besonders gut transportieren. Auch das spricht für das Stück als Musik bei einer Beerdigung. Angel's Farewell von Edward Elgar Wie viele klassische Stücke enthält auch Angel's Farewell eine religiöse Botschaft. Es stammt aus dem Oratorium „The Dream of Gerontius“. Das Oratorium erzählt von der Seele eines Mannes auf ihrer Reise aus dem Fegefeuer in den Himmel. Angel's Farewell beschreibt die Szene, in der die Seele einem Engel begegnet. Der Engel versucht, die Seele des Mannes zu beruhigen. Er möchte ihr die Angst vor der Reise in den Himmel und vor dem, wie im Himmel gerichtet werden wird, nehmen. Diese Botschaft, dass am Ende im Himmel alles gut wird, ist sicherlich eine schöne Vorstellung für Trauernde und daher für eine Beerdigung gut geeignet. Chanson Triste von Piotr Ilych Tschaikowsky Bei diesem Stück spricht schon der Titel für sich. Denn Chanson Triste bedeutet auf Deutsch trauriges Lied. Eine grundlegende Voraussetzung für ein Trauerlied ist damit bereits erfüllt. Das Stück selbst ist ruhig und gediegen. Es wirkt melancholisch, aber gleichzeitig auch kraftvoll.
Als Klavierstück kann das Lied nur von einem einzigen Klavier gespielt werden. Trauernde, die sich auf der Beerdigung zwar Klassik wünschen, aber mit einem orchestralen Stück nicht so viel anfangen können, finden so vielleicht eine schöne Alternative. Mehr Ratgeber, Anleitungen und Tipps: |