Warum, wann und wie oft muss ein Klavier gestimmt werden? Der Klavierspieler setzt sich an sein Klavier, weil er spielen oder ein bisschen üben möchte. Doch kaum hat er die ersten Tasten angeschlagen, stellt er fest, dass etwas nicht stimmt. Das Instrument erzeugt nicht wie sonst klare und feine Töne, sondern klingt schief. Die Tasten, die Töne und die Noten scheinen nicht zusammenzupassen und von einer harmonischen Melodie ist der Klang meilenweit entfernt. So eine Situation haben viele Klavierspieler schon erlebt. Und die Ursache ist meist, dass das Instrument verstimmt ist.
Warum muss ein Klavier gestimmt werden? Ein akustisches Klavier ist ein sehr komplexes Musikinstrument, das aus vielen Einzelteilen besteht. Dabei sind die entscheidenden Komponenten eines Klaviers aus Holz gefertigt. Dazu gehören zum Beispiel der Resonanzboden und die Rasten, über die die Saiten gespannt sind. Die Spannung, mit der die Saiten auf den Holzrahmen aufliegen, ist enorm hoch. Sie kann zwischen 15 und 20 Tonnen betragen. Allerdings reagiert Holz, wenn sich die Temperaturen oder die Luftfeuchtigkeit verändern. Ist die Luft warm und feucht, quillt das Holz auf und die Spannung auf den Saiten wird größer. Kalte und trockene Luft wiederum sorgt dafür, dass sich das Holz zusammenzieht. Dadurch wird auch die Spannung auf die Saiten kleiner. Beide Vorgänge wirken sich auf die Tonlagen der Saiten aus. Weil sie sich verändern, ist das Klavier im Ergebnis verstimmt. Ein weiterer Aspekt ist, dass sich das Material, aus dem die Saiten bestehen, durch die Beanspruchung im Laufe der Zeit verändert. Je häufiger auf dem Instrument gespielt wird, desto lockerer werden die Saiten und umso anders wird ihr Klang. Das passiert vor allem bei neuen Klavieren und Flügeln. Denn in der Anfangszeit sind die Saiten noch sehr elastisch und dehnen sich unter Spannung aus. Wann und wie oft muss ein Klavier gestimmt werden? Experten empfehlen, ein Klavier mindestens einmal pro Jahr stimmen zu lassen. Ein neu gebautes Instrument sollte in den ersten fünf Jahren sogar mehrmals jährlich gestimmt werden. Die Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und der Temperaturen in einem normal gelüfteten und beheizten Raum führen dazu, dass sich ein Klavier immer weiter verstimmt. Es kann zwar sein, dass die Veränderungen im Klang nur sehr gering sind und kaum auffallen oder nicht stören. Trotzdem entfernen sich die Töne kontinuierlich von ihrem ursprünglichen Klang und die Klangqualität wird konstant schlechter. Hinzu kommt, dass ein Klavier, dass nur selten oder gar nicht gestimmt wurde, letztlich sogar öfter gestimmt werden muss als es bei regelmäßigen Stimmungen der Fall gewesen wäre. Im schlimmsten Fall müssen die Saiten komplett ausgetauscht werden, weil sie sonst reißen würden. Das Besaiten eines Klaviers ist allerdings wesentlich teurer als es stimmen zu lassen. Auch wer sich nur selten ans Klavier setzt, sollte deshalb nicht darauf verzichten, das Instrument regelmäßig stimmen zu lassen. Denn auf diese Weise behalten die einzelnen Bauteile die korrekte Position und die richtige Spannung. Dadurch bleibt nicht nur der schöne und saubere Klang erhalten und das Instrument steht jederzeit für ungetrübten Spielgenuss bereit. Vielmehr verliert das Klavier auch nicht an Wert. Wie teuer ist es, ein Klavier stimmen zu lassen? Ein klassisches Klavier hat im Durchschnitt 230 Saiten. Ein professioneller Klavierstimmer weiß, wie die jeweiligen Saiten klingen und welche davon gestimmt werden müssen. Beim Stimmen kann er sich deshalb auf sein Gehör verlassen. Das Ergebnis der Stimmung ist, dass die Tasten und die Saiten wieder optimal zusammenspielen und einen sauberen, klaren und natürlichen Klang erzeugen. Wie hoch die Kosten für das Stimmen ausfallen, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die Marke und das Alter des Klaviers, sein Zustand und die klimatischen Bedingungen in dem Raum, in dem das Instrument steht. Aber auch der Anfahrtsweg und der Stundensatz des Klavierstimmers spielen natürlich eine Rolle. Als grobe Richtschnur sollten für eine Stimmung um die 200 Euro eingeplant werden. Was ist die beste Pflege für ein Klavier? Um die Klangqualität und die Stimmung zu bewahren und zu schonen, wäre es am besten, die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur konstant zu halten. Je weniger Schwankungen es gibt, desto besser ist es für das Klavier. Optimal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 70 Prozent. Zu niedrig darf die Luftfeuchtigkeit auf keinen Fall sein, weil sonst der Holzkörper stark angegriffen wird. Ein Hygrometer oder ein Raumluft-Befeuchter hilft dabei, die Luftfeuchtigkeit auf einem gleichmäßig hohen Niveau zu halten.
Aber es ist nicht notwendig, sich übermäßig viele Sorgen zu machen. Die wenigsten haben ein separates Musikzimmer, in dem optimale Bedingungen herrschen. Steht das Klavier, wie in den meisten Fällen, im Wohnzimmer, geht die Klangqualität nicht so schnell verloren. Wichtig ist einfach nur, dass die Luft nicht zu trocken wird. Doch das betrifft nicht nur das Klavier. Und wenn das Instrument regelmäßig gewartet und gestimmt wird, übersteht es unbeschadet viele Jahre, ohne seinen einmaligen Klang einzubüßen. Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen: - Liste: Die 20 besten deutschen 1980er-Hits, Teil 3
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