Die eigene Stimmlage erkennen - so geht's Ob nur so für sich, unter der Dusche, im Chor oder am Lagerfeuer: Viele Menschen singen gerne. Denn das Singen macht Spaß, verbindet und weckt Emotionen. Außerdem kann jeder mit der richtigen Gesangstechnik zu einem ganz passablen Sänger werden. Und für diese Form des Musizierens braucht es nicht viel. Denn das entscheidende Instrument ist die Stimme und diese ist schon vorhanden.
Wie gut welche Lieder gelingen, hängt von der eigenen Stimmlage ab. Die Stimmlage ist ein entscheidender Faktor, denn sie legt den Klang und den Umfang der eigenen Stimme fest. Zwar ist es möglich, die Stimme zu trainieren, um das Optimum aus ihr herauszuholen. Doch die Stimmlage als solche ändert sich nicht. Bleibt aber die Frage, woher jemand weiß, welche Stimmlage er eigentlich hat. Wie lässt sich der Stimmumfang ermitteln? Und welche Stimmlagen gibt es überhaupt? Wir geben Antworten! Was hat es mit der Tessitur auf sich? Ein Hobbysänger singt meist seine Lieblingslieder oder trällert vor sich hin, wenn er einen schönen Song hört. Ob er dabei jeden Ton trifft oder nicht, ist nebensächlich. Wer das Singen hingegen etwas ernsthafter angehen und sein Gesangstalent ausbauen möchte, muss sich Lieder aussuchen, die zu seiner Stimme passen. An dieser Stelle kommt die sogenannte Tessitur ins Spiel. Die Tessitur bestimmt den Umfang, den eine Stimme innerhalb ihrer Stimmlage singen kann. Sie legt also vom tiefsten bis zum höchsten Ton alle Töne fest, die die Stimme trifft, ohne sich dabei besonders anstrengen oder verstellen zu müssen. Töne, die außerhalb der Tessitur liegen, kann die Stimme hingegen nur schwer sauber wiedergeben. Der Gesang klingt dadurch meist recht schief. Wenn sich der Gesang einer Person schräg und falsch anhört, liegt das aber nicht daran, dass die Person schief singt oder gar nicht singen kann. Sie hat sich dann lediglich ein Lied und eine Tonlage ausgesucht, die einfach nicht zu ihrer Stimmlage passen. Welche Stimmlagen gibt es? Das weibliche Stimmorgan ist anders aufgebaut als das von Männern. Aus diesem Grund werden weibliche und männliche Stimmlagen voneinander unterschieden. Innerhalb dieser beiden Gruppen gibt es dann noch einmal weitere Kategorien. Frauenstimmen werden in aller Regel in vier Stimmlagen eingeteilt: ·Der Kontra-Alt ist die tiefste Stimmlage. Die sehr tiefe Stimme kommt vor allem bei langsamen und schmachtenden Liedern gut zur Geltung. Insgesamt ist diese Stimmlage aber recht selten anzutreffen. ·Etwas höher, aber noch immer tief, ist der Alt. Eine Altstimme klingt melodisch und wird oft mit der natürlichen Stimme verglichen. ·Der Mezzosopran ist im Bereich zwischen den mittelhohen und hohen Stimmlagen angesiedelt. Sehr viele Lieder lassen sich in dieser Stimmlage singen oder sich darauf anpassen. ·Die höchste und zugleich häufigste Stimmlage ist der Sopran. Eine Sopranstimme klingt hell und klar. Neben Frauen singen auch Kinder oft im Sopran. Wie bei den Frauen gibt es auch bei den Männern vier Familien, denen sich die Stimmlagen zuordnen lassen: ·Der Bass bildet die tiefste Stimmlage. ·Eine mitteltiefe Stimmlage, die ungefähr der natürlichen Sprechstimme entspricht, ist der Bariton. ·Eine eher hohe Stimmlage ist der Tenor. ·Die höchste männliche Stimmlage ist der Countertenor. Er ist das Pendant zum weiblichen Alt. Wie lässt sich die eigene Stimmlage erkennen? Bevor die Suche nach Liedern zum Singen beginnt, sollte erst einmal die Frage nach dem eigenen Stimmtyp geklärt sein. Denn es macht keinen Spaß, sich an Stücke heranzuwagen, die viel zu tiefe oder hohe Töne enthalten. Der Sänger kann sich zwar viel Mühe geben, aber das Ergebnis klingt trotzdem schief. Um die eigene Stimmlage zu definieren, gibt es drei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist, verschiedene Songs auszuprobieren. Dazu kann der Sänger Lieder von verschiedenen Künstlern zusammenstellen und diese nachsingen. Findet er einen Song, bei dem er alle Töne ohne Probleme sauber trifft, kann er recherchieren, welche Stimmlage der originale Künstler hat. Sicherer ist die Bestimmung der Tonlage mit einem sogenannten Vocalizer. Das ist eine Software, die der Sänger auf seinem Computer installieren oder als Online-Programm verwenden kann. Dann singt er seinen tiefsten und seinen höchsten Ton in ein Mikrofon. Der Vokalizer ermittelt daraufhin die Tonhöhen und definiert damit die Tessitur. Kennt der Sänger seine Tessitur, kann er nachschauen, welcher Stimmlage sie entspricht. Die dritte Möglichkeit ist, sich an einen Gesangslehrer zu wenden. Ein Gesangslehrer hat ein geschultes Gehör für Töne und weiß, welche Gesangsübungen notwendig sind, um den Tonumfang zu bestimmen. Meist reicht bereits eine Stunde Gesangsunterricht aus, um die Stimmlage sicher zu definieren. Was bringt ein Training der Stimme? Seine Stimmlage kann sich niemand aussuchen. Die Stimme ist angeboren und verändert sich im Laufe des Lebens. Das Ziel von Gesangsunterricht ist deshalb auch nicht, die Stimme zu verändern. Es geht vielmehr darum, mit der vorhandenen Stimme zu arbeiten und geeignete Techniken anzuwenden, um sie ideal nutzen zu können.
Das Singen besteht nicht nur darin, die Töne richtig zu treffen. Vielmehr soll die Stimme harmonisch klingen und Emotionen transportieren. Mal ist der Gesang laut, mal leise, einige Songs sind langsam und getragen, andere Lieder sehr schnell. Wer gut singen kann, kann mit seiner Stimme spielen, so als wäre sie ein Musikinstrument. Das wiederum ist das Ergebnis, das Gesangsunterricht erreichen will. Mehr Anleitungen, Ratgeber und Tipps: |