Wie oft und wann müssen Gitarrensaiten gewechselt werden? Die Saiten einer Gitarre nutzen sich durch das Spielen ab. Sie halten also nicht ewig, sondern müssen in gewissen Abständen ausgetauscht werden. Doch damit stellt sich die Frage, wie oft und wann ein Wechsel notwendig ist. Ein erfahrener Musiker hört am Klang, wenn es Zeit wird, die Saiten zu erneuern. Alle anderen können sich an zeitlichen Richtlinien und an der Beschaffenheit der Saiten orientieren.
Zeitliche Richtlinien für den Wechsel von Gitarrensaiten Generell beträgt die Haltbarkeit von Gitarrensaiten nur wenige Wochen. Allerdings gilt das dann, wenn die Saiten rund um die Uhr und am Stück bespielt werden. Ist das Instrument seltener im Einsatz, halten auch die Saiten entsprechend länger. Eine Rolle spielt aber ebenso, wie der Gitarrist spielt und wie sehr er die Saiten dabei in Anspruch nimmt. Gitarrist, der kaum spielt Wer weniger als 15 Minuten pro Woche spielt, kann die Gitarrensaiten ungefähr ein Jahr lang verwenden. Denn sie werden kaum beansprucht, wenn das Instrument nur ab und zu aus dem Koffer genommen wird, um zum Beispiel bei einem Familienfest ein Lied zum Besten zu geben. Auch ein Sammler, der seine Instrumente in erster Linie aufbewahrt, aber so gut wie nie darauf spielt, muss die Saiten nur selten wechseln. Gelegenheitsspieler und Schüler Ein Gelegenheitsspieler ist jemand, der zwischen einer und drei Stunden pro Woche Gitarre spielt. Er muss die Saiten ungefähr alle sechs bis acht Monate austauschen. Gleiches gilt für einen Schüler. Weil er an seiner Hand noch keine Hornhaut ausgebildet hat und seine Handmuskulatur erst noch ausbauen muss, übt er zwar an mehreren Tagen pro Woche. Doch eine Übungseinheit dauert kaum länger als eine halbe Stunde. Auch beim Schüler sollten die Saiten bis zu acht Monate lang halten. Hobbymusiker Ein fortgeschrittener Schüler spielt und übt zwischen drei und zwölf Stunden Gitarre pro Woche. In die gleiche Gruppe fällt ein engagierter Hobbymusiker, der jeden Tag zwischen einer halben und zwei Stunden spielt. Hier wird es notwendig, die Saiten alle drei bis fünf Monate auszutauschen. Semiprofessioneller Gitarrist Wer jeden Tag zur Gitarre greift und dabei auf zwölf bis 25 Stunden pro Woche kommt, kann sich als ernsthafter oder semiprofessioneller Musiker bezeichnen. Dazu zählen ebenso Gitarristen, die Musik studieren oder in einer Band spielen und regelmäßig Auftritte haben. Aber auch ein leidenschaftlicher Musiker, der sein Instrument liebt und jede freie Minute zum Üben nutzen, betreibt sein Hobby ernsthaft. Das recht intensive Spiel beansprucht die Saiten. Sie werden deshalb ein- bis zweimal pro Monat gewechselt werden müssen. Profi Ein Profi, der seinen Lebensunterhalt mit der Gitarre verdient, übt und spielt mindestens 30 Stunden pro Woche. Dabei ist er im Probenraum, im Tonstudio und auf der Bühne auf einen guten und sauberen Klang angewiesen. Er wird die Saiten deshalb meist einmal pro Woche, teilweise sogar noch öfter austauschen. Beschaffenheit der Saiten als Anzeichen für einen notwendigen Wechsel Jeder Musiker schlägt die Saiten anders an und beansprucht sie deshalb auch unterschiedlich stark. Daneben wirkt sich die Schweißbildung, die ebenfalls individuell ausgeprägt ist, auf die Haltbarkeit aus. Die zeitlichen Wechselintervalle sind deshalb nur sehr grobe Anhaltspunkte. Deutlichere Hinweise darauf, dass die Gitarrensaiten ausgetauscht werden müssen, sind veränderte Eigenschaften. Die Saiten verstimmen sich Die Stimmung macht nur dann Probleme, wenn die Gitarrensaiten entweder ganz neu oder schon alt sind. Neue Saiten kann der Gitarrist etwas dehnen, wenn er sie aufzieht. Dadurch verstimmen sie sich nicht mehr so schnell. Nach einiger Zeit sollte sich das Problem dann von selbst erledigen und die Gitarre die Stimmung halten. Erst wenn das Material beansprucht ist, kommt es wieder dazu, dass die Saiten die Stimmung nicht halten. Stimmt der Gitarrist sein Instrument und muss er es wieder neu stimmen, um das nächste Mal darauf zu spielen, wird es Zeit für einen Wechsel. Die Saiten klingen dumpf Neue Saiten klingen hell, klar und sehr präsent. Im Laufe der Zeit wird der Klang dann weicher, gebrochener und griffiger. Je nachdem, was der Gitarrist bevorzugt, kann er das Wechselintervall kürzer wählen oder in die Länge ziehen. Doch spätestens, wenn nur noch ein dumpfer Klang gegeben ist, wird es Zeit, die Saiten auszutauschen. Die Saiten verfärben sich Der Schweiß von den Fingern lagert sich auf den Gitarrensaiten ab. Dadurch neigen sie zu Korrosion und reißen irgendwann. Ein frühes Anzeichen für diesen Vorgang liefert die Farbe. So verfärben sich Saiten aus Nickel und Stahl in ein dumpfes Grau, während Saiten aus Bronze dunkelbraun werden. Sobald sich diese Farbveränderungen zeigen, sollten die Saiten erneuert werden. Die Saiten fühlen sich rau an Zusammen mit der Verfärbung tritt oft der Effekt ein, dass sich die Seiten ruppig anfühlen. Fährt der Gitarrist mit den Fingern über die Saiten, bemerkt er eine Art leichte Reibung. Dass die Oberfläche nicht mehr glatt ist, liegt am Schmutz, der sich abgelagert hat. Die Saiten lassen sich schlechter spielen und auch der Klang ist nicht mehr sauber. Die Saiten werden hart
Sofern der Gitarrist keine extra starken Saiten verwendet, sollten die Gitarrensaiten eigentlich weich, dehnbar und flexibel sein. Fühlen sich die Saiten hart an, hat die Korrosion bereits eingesetzt. Zwar halten die Saiten dann vielleicht noch eine Weile, aber ihr Klang wird zunehmend schlechter. Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen: |