Was sind Blechblasinstrumente? Teil 2 Ob Klassik, Märsche, Jazz, Rock oder Volksmusik: Es gibt kaum ein Musikgenre, das ohne Blechbläser auskommt. Gleichzeitig blicken Blechblasinstrumente schon auf eine sehr lange Geschichte zurück. Unter den Instrumenten sind sie also eine ziemlich wichtige Gruppe. Grund genug, den Blechblasinstrumenten einen ausführlichen Beitrag zu widmen! Dabei haben wir in Teil 1 einen Blick auf die Geschichte geworfen und erklärt, welche Merkmale ein Blechblasinstrument auszeichnen. Außerdem haben wir mit der Posaune einen namhaften Vertreter vorgestellt. Hier geht’s nun weiter mit Teil 2!
Die Trompete Das älteste und gleichzeitig wohl bekannteste Blechblasinstrument ist die Trompete. Sie ist in klassischer Musik genauso zu hören wie in der Unterhaltsmusik und ist im Symphonieorchester ebenso vertreten wie in Jazz-Combos, Bigbands, Militär- oder Tanzkapellen. Oft steht die Trompete auch als Solo-Instrument im Mittelpunkt, so zum Beispiel bei einer Beerdigung oder wenn zu Weihnachten ein Gruß vom Kirchturm erklingt. Gespielt wird die Trompete über ein Kesselmundstück. Durch das Drücken der Ventile, aber vor allem durch seine Lippen kann der Trompeter den Klang variieren. Manchmal wird ein Dämpfer aufgesetzt. Dadurch wird die Trompete leiser und kann sich so an die Lautstärke der anderen Musikinstrumente anpassen. Zu den bekanntesten Trompetern überhaupt zählt Fritz Weineck. Ihm ist Das Lied vom kleinen Trompeter gewidmet. Einst als Soldatenlied komponiert, wurde es im Verlauf der deutschen Geschichte für verschiedene Zwecke genutzt. Heute wird es deshalb oft kritisch gesehen. Echte Musikgeschichte hat auch das Stück Il Silenzio geschrieben. Dieses Trompetenstück geht auf den militärischen Gruß The Last Post zurück. Das Urheberrecht für das Militärstück, das 1862 komponiert wurde, lief 1965 aus. Deshalb konnte der italienische Jazz-Trompeter Nini Rosso das Lied abwandeln. Er macht nicht nur seinen größten Erfolg, sondern einen Welthit daraus, den vermutlich jeder kennt. Die Tuba Die Tuba zählt zu den sogenannten Bügelhörnern. Nicht nur ihre Mensur ist sehr weit, sondern auch ihre Größe ist beachtlich. Zusammen mit dem nach oben gerichteten Schalltrichter kann das Blechblasinstrument nämlich bis zu 2,40 Meter hoch sein. Beim Spielen legt der Musiker die Tuba auf seinen Oberschenkeln ab. Möchte er im Stehen spielen, braucht er einen speziellen Ständer, einen Schultergurt oder einen Tuba-Belt. Die ersten Instrumente entstanden um 1835, als sich auch die Ventiltechnik entwickelte. Rund zehn Jahre später tauchten schon die nächsten Ausführungen auf. Alle Bauarten der Tuba ließen sich die Konstrukteure damals patentieren. Das eindrucksvolle Blechblasinstrument rückt jedes Jahr am Welt-Tuba-Tag in den Mittelpunkt. Immer am ersten Freitag im Mai werden auf der ganzen Welt zu Ehren der Tuba Konzerte, Ausstellungen und Vorträge veranstaltet. Initiator dieses Ehrentags war der US-amerikanische Musiker Joel Day, der dem Instrument und seinen Spielern auf diese Weise zu Respekt und Anerkennung verhelfen wollte. Das Horn Das Horn ist ursprünglich in der Jagd beheimatet. Und in den Anfängen wurde das Instrument aus den Hörnern von Rindern, Ziegen oder Schafen angefertigt. Daher kommt auch sein Name. Die Instrumente in ihrer heutigen Form kennzeichnen sich durch den besonders weiten Schallbecher und das Rohr, das kreisförmig in mehreren Windungen nebeneinander liegt. Durch diese Bauform hat das Horn eine enge, konische Mensur. Einen seiner berühmtesten Einsätze hat das Horn im Kinder-Hörspiel Peter und der Wolf, wo es den Wolf charakterisiert. Wann immer Isegrim auftaucht, sind dunkle Klänge des Horns zu hören. Der Komponist Sergei Prokofjew sah für diese Klänge drei Hörner vor. Und in den meisten Musikstücken ist es so, dass drei Instrumente eingesetzt werden. Feste Regeln dazu gibt es aber nicht. Deshalb arbeiten Komponisten und Dirigenten durchaus auch mit mehr oder weniger Bläsern. Der Rekord liegt derzeit übrigens bei 16 Hörnern und wird vom Filmkomponist Bernard Herrmann gehalten. Zu hören ist das Ganze im Soundtrack zum Hitchcock-Epos Der zerrissene Vorhang. Blechblasinstrumenten wird oft Unrecht getan Natürlich könnten wir jetzt noch viele weitere Blechblasinstrumente auflisten, ihre Merkmale beschreiben und Beispiele für ihre Einsätze nennen. Doch das würde zu sehr ins Detail gehen und in einer Aufzählung von Fachbegriffen enden. Wer sich tiefer mit dem Thema beschäftigen möchte, kann sich in den verschiedenen Musik-Genres umschauen, nach namhaften Musikern suchen oder in Musik-Lexika stöbern. Blechblasinstrumente sind jedenfalls ein wichtiger Teil der Musikgeschichte und es gibt bis heute kein großes Orchester, das ohne Blechbläser auskommt. Trotzdem werden Trompete, Posaune, Tuba & Co. oft ganz falsch eingeschätzt. Das mag daran liegen, dass die Instrumente für eine eindrucksvoll laute Geräuschkulisse sorgen und deshalb meist mit Märschen und Militärparaden in Verbindung gebracht werden. Oder weil sie eben nicht so sanft und lieblich klingen wie Streichinstrumente.
Ein anderer Grund könnte der Sprachgebrauch sein. Schließlich sind Redewendungen wie mit Pauken und Trompeten durchfallen oder jemandem ins Horn blasen nicht gerade positiv besetzt. Übrigens bleibt die Tuba an dieser Stelle mal wieder unbeachtet. Sie taucht in keiner Redewendung auf. Mit seinem Ehrentag für die Tuba lag Joel Day also gar nicht so falsch. Mehr Ratgeber, Musikthemen, Tipps und Anleitungen: - Warum haben die meisten Pop-Songs eine Länge von rund 3 Minuten?
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