Was sind Tasteninstrumente? 2. Teil Ob Klassik oder Kirchenmusik, Schlager, Rock oder Hits aus den aktuellen Charts: Tasteninstrumente sind in allen Musikgenres vertreten. Gleichzeitig kommen Tasteninstrumente in vielen verschiedenen Varianten daher und sorgen damit für ganz unterschiedliche Klänge. Zwar haben die meisten sicherlich das Klavier vor Augen, wenn es um Tasteninstrumente geht. Vielleicht fällt dem einen oder anderen auch noch die Orgel ein. Doch damit ist die Gruppe noch lange nicht komplett.
In einem zweiteiligen Beitrag stellen wir die bekanntesten Tasteninstrumente vor. Dabei ging es im 1. Teil mit einer Erklärung über die Funktionsweise und die Entstehung der Tasteninstrumente los. Außerdem haben wir uns das Klavier, die Orgel und das Akkordeon angeschaut. Hier ist der 2. Teil! Das Cembalo Auf den ersten Blick scheint das Cembalo dem Klavier ziemlich ähnlich. Doch der große Unterschied besteht darin, dass die Saiten beim Cembalo nicht angeschlagen, sondern gezupft werden. Deshalb wird das Cembalo manchmal auch Zupfklavier genannt. Ein weiterer Unterschied ist, dass der Musiker die Lautstärke praktisch nicht kontrollieren kann. Wie viel Druck er auf die Tasten ausübt, hat nämlich so gut wie keinen Einfluss darauf, wie laut das Instrument klingt. Verglichen mit dem Klavier, ist der Klang des Cembalos höher. Außerdem sind die Töne sehr klar. Teilweise wird diese Klarheit als silbrig bezeichnet. Seine große Blütezeit hatte das Cembalo zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert. Heute ist das Tasteninstrument nur noch selten im Einsatz. Sein heller und klarer Klang erfreut Musikfans aber natürlich nach wie vor. Und vor allem in großen Konzertsälen kann das Cembalo seine Stärken voll ausspielen. Das Spinett Das Spinett ist im Prinzip die kleine Schwester des Cembalos. Es hat meist einen drei- oder fünfeckigen Körper und die Saiten verlaufen seitlich-schräg zur Klaviatur. Durch diese Bauform nimmt das Spinett deutlich weniger Platz in Anspruch als ein Cembalo. Wie auch beim Cembalo sorgt eine Zupfmechanik dafür, dass die Saiten gezupft werden und so Töne erklingen, wenn der Spieler auf die Tasten drückt. Dabei sind die Töne voll, hell und klar. Bedingt durch die Größe eignet sich das Instrument aber weniger für Konzertsäle. Früher war das Spinett deshalb eher in privaten Haushalten zu finden. Heute zählt das Spinett zu den historischen Tasteninstrumenten, die immer seltener anzutreffen sind. Die Melodica Die Melodica ist ein vergleichsweise kleines Tasteninstrument. Ihre Besonderheit liegt darin, dass sie über ein Mundstück verfügt. Beim Spielen bläst der Musiker Luft über das Mundstück in einen Luftschlauch. Der Luftstrom versetzt eine sogenannte Stimmzunge, die sich im Instrument befindet, in Schwingung. Drückt der Musiker nun gleichzeitig eine Taste, entsteht ein Ton. Die Tasten sind bei der Melodica üblicherweise genauso angeordnet wie beim Klavier. Für Kinder gibt es das Instrument aber auch mit einer einfacheren Anordnung der Tasten. Doch insgesamt ist die Melodica gut als Einsteigerinstrument geeignet, selbst wenn sie nicht in der Kinderversion, sondern in der normalen Variante gebaut ist. Damit das kleine Instrument besser in der Hand liegt, hat die Melodica auf der Unterseite einen Haltegriff. Außerdem gibt es einen Behälter, der das Kondenswasser sammelt, das sich durch die Atemluft bildet. Es gibt historische Musikinstrumente, die einen ähnlichen Namen haben. So zum Beispiel die Melodika oder das Melodion. Sie haben mit der modernen Melodica aber nichts zu tun. Neben ihrem Einsatz als Instrument für den Einstieg in die Musik ist die Melodica vor allem in der Popmusik beliebt. Das Keyboard Die beiden bekanntesten Vertreter von elektronischen Tasteninstrumenten sind das Keyboard und das E-Piano. Beide sind Weiterentwicklungen der klassischen, akustischen Varianten. Das Keyboard geht auf die Orgel zurück, die zunächst eine traditionelle Pfeifenorgel war und später auch als elektronische Orgel auf den Markt kam. Wie die elektronische Orgel hat das Keyboard eine leichtgängige Tastatur, die ohne Gewichte auskommt. Sie umfasst 61 Tasten. Keyboards sind in unterschiedlichen Qualitäten und mit verschiedenen Ausstattungen erhältlich. Generell ist es so, dass ein Keyboard neben einem Sequenzer umso mehr Klangfarben hat, je hochwertiger es ist. Durch die verschiedenen Klangfarben kann ein Keyboard dann nicht nur wie ein Tasteninstrument klingen, sondern auch Saiteninstrumente, Flöten, Chorgesänge und viele andere Töne imitieren. Zusätzlich dazu ist ein Keyboard meist mit diversen Beats und Rhythmen ausgestattet. Auf diese Weise kann ein Keyboard mehrere Instrumente oder Musiker ersetzen. Deshalb greifen Solo-Künstler, aber auch die moderne Popmusik gerne auf das Keyboard zurück.
Der Vorfahr vom E-Piano ist das akustische Klavier. Um die schwere Tastatur des klassischen Klaviers aufzugreifen, ist die Tastatur eines E-Pianos meist mit Gewichten ausgestattet. Anders als das Keyboard hat das E-Piano außerdem 88 Tasten und damit die gleiche Klaviatur wie ein normales Klavier. Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen: |